Schilddrüsenunterfunktion
Die Unterfunktion der Schilddrüse wird heute als die häufigste Stoffwechselstörung bei Hunden angesehen! Diese Feststellung steht im Gegensatz zu der in Deutschland bis vor wenigen Jahren noch verbreiteten Lehrmeinung, dass Schilddrüsenerkrankungen beim Hund überaus selten seien.
In über 80 % der Fälle ist die Ursache für die Dys- bzw. Unterfunktion der Schilddrüse eine erblich bedingte Autoimmunkrankheit, die zu einer fortschreitenden Zerstörung des Schilddrüsengewebes führt. Bei einigen Hunderassen ist diese Erkrankung so verbreitet, dass beispielsweise in den USA bereits ein Schilddrüsentest von diversen Zuchtverbänden als Voraussetzung für die Zuchtzulassung vorgeschrieben ist.
Die meisten Hunde sind in mittlerem Lebensalter, wenn Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Da diese gewöhnlich schleichend beginnen, der Hund oft als erstes einfach nicht mehr so gerne spielt oder spazieren geht (was oft auf das zunehmende Alter zurückgeführt wird), vergeht meist einige Zeit, bis eine Schilddrüsenunterfunktion schließlich diagnostiziert wird.
Die meisten Tiere sind dann 4-8 Jahre alt. Wahrscheinlich beginnen die ersten Veränderungen in der Schilddrüse bei prädisponierten Hunden bereits im Alter von 2 Jahren.
Grundsätzlich können alle Hunde eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln. Überdurchschnittlich oft sind Tiere mittelgroßer und großer Rassen betroffen, insbesondere Airedale-Terrier, Golden Retriever, Labrador Retriever, DSH, Dobermann, Boxer, Riesenschnauzer etc.
Typische Symptome
Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion können sehr unterschiedliche Krankheitssymptome haben. Haut- und Fellprobleme, Ohrentzündungen, Magen-Darm-Probleme, Übergewicht, "schwammiges" Aussehen durch Wassereinlagerungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Lahmheiten, neurologische Probleme bis hin zu epilepsieartigen Anfällen, Verhaltensprobleme u.v.a.m. können auftreten!
Typische Verhaltensauffälligkeiten sind Ängstlichkeit, Übererregbarkeit, launisch-reizbares Verhalten bis hin zu massiven Aggressionsproblemen (Wutanfälle, Ausrasten des Hundes), Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten. Da manche Hunde nur ein einziges Symptom zeigen und keines der Symptome ausschließlich bei Schilddrüseunterfunktion auftritt, kann die Diagnose manchmal schwierig sein!